Unterwegs im Wahlkreis: Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Dahlem

Viel Erinnerung steckt in diesem Ort: an den Kirchenkampf in den 1930er Jahren und an den christlich motivierten Widerstand gegen die NS-Diktatur. In der Küche, dem einzigen in der NS-Zeit nicht verwanzten Ort des Martin-Niemöller-Hauses, habe ich mit Pfarrerin Dr. Cornelia Kulawik über die Kinder- und Jugendarbeit und Senior*innenprojekte in der Gemeinde gesprochen. Mehr als 5.000 Mitglieder gibt es in der sehr aktiven Evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Dahlem. 

Anschließend hatte ich die Gelegenheit, mir die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand entstanden ist, in Ruhe anzusehen. Sehr berührt hat mich das Martin Niemöller zugeschriebene Zitat darüber, wann der individuell richtige Zeitpunkt ist, gegen politische Missstände laut zu werden. (Was gerade an einem Tag, an dem die Bundespolizei eine Razzia im Reichsbürger-Umfeld durchgeführt hat, hochaktuell ist.) 

Das hat mich heute besonders beeindruckt: 

  • Stichwort Zeitenwende: Martin Niemöller wurde vom kaisertreuen Nationalist zum Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime und schließlich zu einer wichtigen (und teils umstrittenen) Figur der Friedensbewegung. Die Sticker an der Tür zum Konferenzraum hätten auch gut in eine WG im Grünen-Umfeld der 80er Jahre gepasst. Was würde Martin Niemöller uns heute raten? 
  • Neues Wort gelernt: Kirchenverdrossenheit ist ein ähnliches institutionelles Problem wie Politikverdrossenheit. 
  • Demokratiebildung an Orten wie dem Martin-Niemöller-Haus ist so wichtig! Ich lade jede*n in Steglitz-Zehlendorf herzlich ein, die Ausstellung zu besuchen. Und habe meinem Kreisverband Grüne Südwest schon ans Herz gelegt, für das kommende Jahr eine Veranstaltung in diesem historischen Gebäude anzudenken. Ich freue mich schon sehr auf meinen nächsten Besuch! 

Mehr Infos hier: https://www.kg-dahlem.de/